Die Geschichte der Baumeister Mühle (Teil 1)

Attila Hildmann

Heinrich Baumeister erwirbt 1858 die gerade fertiggestellte Windmühle an der damaligen Mühlenstraße in Oberhausen-Buschhausen (heute Homberger Straße) von der Familie Köster. Dort schrotet er nicht nur die eigenen Ernteerträge, sondern auch das Getreide der landwirtschaftlichen Nachbarn. Nach 20 Jahren übernimmt sein Sohn Hermann Mühle und Acker. Die Mühle wird bis nach dem 1. Weltkrieg mit Windkraft und Dampfmaschine betrieben, danach wird ein Elektromotor eingebaut. In der Nachbarschaft ändert sich einiges. Durch die fortschreitende Industrialisierung kommen viele Ostpreußen und Polen ins Ruhrgebiet. Viele dieser Neuansiedler bleiben auch hier ihren Traditionen treu und betreiben Ackerbau und Kleintierhaltung in kleinerem Rahmen. Hermann Baumeister erkennt hier einen neuen Markt und stellt seinen Betrieb auf Kraftfutterfabrikation um.

Seine beiden Söhne Leo und Karl gründen ein neues Kraftfutterwerk in Sterkrade. Als dieses 1936 abbrennt, trennen sich die Wege der beiden Brüder. Karl Baumeister betreibt die Mühle in Buschhausen bis 1961 weiter. Hier wird Roggen zu Schrot verarbeitet. Dann erbaut er einen Großbetrieb auf der Weidenstraße. Leo Baumeister gründet mit seinem Vater Hermann und seinem Bruder Paul 1936 einen neuen Betrieb in Neumühl. 1943 verstirbt Paul Baumeister.

Leo Baumeister führt nach dem Tode von Hermann Baumeister 1945 als Erbe in der dritten Generation die Firma Herm. Baumeister Söhne in Neumühl weiter. Die Mühle an der Homberger Straße steht nach 1961 still. 1975 lässt Leo Baumeister eine neue Haube und neue Flügel arbeiten. Leo verstirbt 1981. 1990 brechen bei einem heftigen Sturm die Flügel wieder ab. Unter Leos Sohn, Hermann Baumeister, der nun schon in vierter Generation das Erbe seiner Vorfahren angetreten hat und auch mit Leib und Seele der Müllerei verschrieben ist, wird die vom völligen Zerfall bedrohte Mühle wieder aufgebaut. Der Zufall will es, dass ein mühlenbegeisteter Architekt neues Feuer in die Idee bringt.

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